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Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus (auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine wohl zwischen 1800 v. Chr. und 600 v. Chr. vermutlich in Baktrien im östlichen Iranischen Hochland, dem heutigen Afghanistan, entstandene, sich etwa im siebten bis vierten Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (in Persien und im zentralasiatischen Raum) ausgebreiteten Religion mit heute etwa 120.000–150.000 Anhängern.

Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Größere Gemeinden leben in Indien, den USA und im Iran.

Die Anhängerschaft im heutigen Indien und Pakistan bezeichnet man auch als Parsen.

Ihr Stifter war Zarathustra, über dessen Datierung in der Forschung bis heute Uneinigkeit herrscht. Im Zentrum des auf ihn zurückgeführten Glaubens, der aber auf ältere iranische Kulte zurückgeht, steht der Schöpfergott Ahura Mazda/Ohrmazd (daher manchmal auch „Mazdaismus“).

Er wird begleitet von unsterblichen Heiligen (Amescha Spenta) sowie von seinem Widersacher, dem bösen Dämon Angra Mainyu (Ahriman).

Der Zoroastrismus basiert auf der heiligen Schrift Avesta. Gottesbilder sind dem Zoroastrismus fremd. Er kennt allerdings Feuertempel, in denen eine ständig brennendes Feuer als heilige Flamme gehütet wird, die als Symbol der Gottheit und der vollkommenen Reinheit gilt.

Der heutige Zoroastrismus existiert in sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Dies liegt insbesondere an der sehr veränderten Situation der Anhänger. Die modernen Zoroastrier leben weit verstreut: zirka 65.000 leben in Indien, dort werden sie Parsen genannt. Im Iran leben heute nur noch zirka 25.000 (2011). Sie gehören hier zu den am stärksten wachsenden Religionsgruppen (2006 noch knapp 20.000). In den USA und Kanada leben etwa 18.000–25.000, in Pakistan maximal 5.000 sowie zerstreut in anderen westlichen Ländern. Insgesamt dürfte es heute 120.000–150.000 Zoroastrier geben.

Die besondere Ausprägung und Interpretation der Religion ist bei jeder der verschiedenen, geographisch voneinander getrennten Gruppen unterschiedlich. Besonders hervorstechende Unterschiede gibt es zwischen dem indischen und dem iranischen Zoroastrismus.

In Indien wird, beeinflusst vom Hinduismus, der Glaube an die Existenz der Amesha Spentas sehr in den Vordergrund gerückt, wodurch der zoroastrische Glaube dort polytheistische Tendenzen bekommen hat. Rituale spielen eine große Rolle.

Im Iran hat sich der Zoroastrismus heute zu einer stark auf Innerlichkeit ausgerichteten, sehr rationalen, ethischen Philosophie entwickelt. Im Mittelpunkt steht der Glaube an einen guten, gerechten, allwissenden Gott Ahura Mazda. Diesem guten Gott wird gedient, indem man (aus einem freien Willen heraus) „gut denkt, gut spricht und gut handelt“.


Quellen

Seite „Zoroastrismus“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Mai 2016, 08:41 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zoroastrismus&oldid=154820918 (Abgerufen: 31. Mai 2016, 16:10 UTC)

Weblinks