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Die presbyterianischen Kirchen (griech. πρεσβύτερος presbyteros für „älter“, „der Ältere“; vgl. Priester < Presbyter) sind der größte Zweig der reformierten Kirchen mit Ursprung in Schottland.

Die presbyterianischen Kirchen leiten sich vom Calvinismus ab, wie er von den schottischen Reformatoren John Knox und Andrew Melville (1545–1622) vertreten wurde. Ihr besonderes Kennzeichen ist der Presbyterianismus, eine bestimmte Art der Kirchenverfassung, die sie allerdings mit anderen reformierten Kirchen teilen. Generell werden reformierte Kirchen mit schottischen Wurzeln als presbyterianisch, solche mit Wurzeln auf dem europäischen Kontinent als reformiert bezeichnet.

Die presbyterianischen Kirchen stehen in der Tradition der Theologie reformierter und calvinischer Prägung. Sie betonen die Autorität der Bibel, die Souveränität des Gottes, wie er im Neuen Testament bezeugt wird, und die Rechtfertigung innerhalb der trinitarischen Gnadenlehre durch den Gott-Menschen Jesus Christus. In vielen Kirchen ist das Bekenntnis von Westminster von 1646 die anerkannte Bekenntnisschrift.

Es gibt heute unter den presbyterianischen Kirchen ein weites Spektrum zwischen strengem Calvinismus und liberaler reformierter Ausrichtung.

Presbyterianische Kirchen praktizieren in der Regel die Kindertaufe. Das christliche Abendmahl wird als Gedenkfeier gesehen. Die Gottesdienste sind nüchtern und wortbetont. Die Frauenordination wird in den größeren Kirchen im Allgemeinen praktiziert, in eher konservativen Kirchen nicht.

Ökumene

Die presbyterianischen Kirchen sind in die ökumenische Bewegung eingebunden. Wie die übrigen reformierten Kirchen gehören sie der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen an. Die meisten presbyterianischen Kirchen sind auch Mitglieder des Ökumenischen Rats der Kirchen.

Viele presbyterianische Kirchen stehen mit anderen Kirchen lutherischer oder reformierter Richtung in voller Kirchengemeinschaft. Eine solche Entscheidung wird jedoch jeweils von der einzelnen Kirche getroffen.

Verbreitung

Bedeutende presbyterianische Kirchen gibt es im gesamten englischen Sprachraum, aber auch in Asien (Republik Korea, Republik China (Taiwan) – besonders bei den indigenen Völkern Taiwans), Vanuatu und in Afrika.


Quellen

Seite „Presbyterianische Kirchen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. Mai 2016, 17:25 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Presbyterianische_Kirchen&oldid=154805400 (Abgerufen: 6. Juni 2016, 06:24 UTC)