Weltreligionen

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Der Islam ist eine monotheistische Religion, die im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. in Arabien durch den Propheten Mohammed gestiftet wurde. Mit 1,6 Milliarden Anhängern ist sie nach dem Christentum (ca. 2,2 Milliarden Anhänger) heute die zweitgrößte Weltreligion.

Der arabische Begriff Islām (islām / إسلام) leitet sich als Verbalsubstantiv von dem arabischen Verb aslama („übergeben, sich ergeben, sich hingeben“) ab und bedeutet mithin „Unterwerfung (unter Gott)“, „völlige Hingabe (an Gott)“. Die Bezeichnung für denjenigen, der dem Islam angehört, ist Muslim, grammatisch das Partizip Aktiv zu dem Verb aslama. Die eigentliche Bedeutung von Muslim ist also „derjenige, der sich (Gott) hingibt“. Im deutschsprachigen Raum wird dieser Begriff auch als Moslem wiedergegeben.

Die zehn Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung sind Indonesien (12,9 %), Pakistan (11,1 %), Indien (10,3 %), Bangladesch (9,3 %), Ägypten und Nigeria (jeweils 5 %), Iran und Türkei (jeweils 4,7 %) sowie Algerien (2,2 %) und Marokko (ca. 2 %). In ihnen zusammengenommen leben mehr als zwei Drittel aller Muslime.

Die wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit Sitz in Dschidda. Ihr gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist. Muslimisch geprägte Länder in Europa sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, der Kosovo, Mazedonien und die (geographisch nur teilweise in Europa liegende) Türkei. Viele weitere Länder haben muslimische Minderheiten.

Die wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran, der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt. Die zweite Grundlage bilden die Berichte (Hadithe) über die Verhaltensweise (Sunna) Mohammeds, der als der „Gesandte Gottes“ Vorbildcharakter für alle Muslime hat. Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet.

Eine regelrechte Definition für den Islam findet man nicht im Koran, sondern nur in den Berichten über den Propheten. Auch hier wird wiederum zwischen Islam und Glauben unterschieden. Als dritte Kategorie wird „gutes Handeln“ (ihsān) eingeführt. Der Islam besteht nach diesem Hadith daraus, „dass Du bekennst, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist; dass Du das Pflichtgebet verrichtest und die Armengabe leistest, dass Du im Ramadan fastest und zum Haus (Gottes) pilgerst, wenn du in der Lage bist, dies zu tun.“

Fünf Säulen

Hierauf stützt sich die Lehre, dass der Islam aus fünf Hauptpflichten besteht, die seine fünf „Säulen“ (arkān / أركان) bilden. Diese werden üblicherweise mit den folgenden arabischen Namen bezeichnet:

  1. Schahāda (islamisches Glaubensbekenntnis)
  2. Salāt (Pflichtgebet)
  3. Zakāt (Almosengabe)
  4. Saum (Fasten im Ramadan)
  5. Haddsch (Pilgerfahrt nach Mekka)

Islam als Kulturraum

In den europäischen Sprachen wird dem Begriff „Islam“ seit dem 19. Jahrhundert eine erheblich weitere Bedeutung gegeben, indem man damit die Gesamtheit der muslimischen Völker, Länder und Staaten mit der ihnen eigenen Kultur bezeichnet. Dies erklärt auch, warum die Encyclopaedia of Islam, das wichtigste Nachschlagewerk der westlichen Islamwissenschaft, nicht allein die islamische Religion behandelt, sondern die gesamte Zivilisation der islamischen Länder, einschließlich der Dinge und Personen, die keinen direkten Bezug zum Islam aufweisen. Auf diese Weise ist der Islam über die Religion hinaus auch zur Bezeichnung für einen Kulturraum geworden.

Richtungen des Islams

 


Quellen

Seite „Islam“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. Mai 2016, 13:39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Islam&oldid=154339734 (Abgerufen: 29. Mai 2016, 16:19 UTC)

Bildernachweis

Karte 1: By Baba66, NNW (talk) Before changing this file, please look at the detailed information provided in its source code. (Own work, Data from CIA World Factbook, ca. 2005) [CC-BY-SA-3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons

Karte 2: By Peaceworld111 (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Symbol: gemeinfrei

Weblinks

  • Islam-Dossier – Weltreligionen bei wdr.de
  • Qantara.de (Internetportal der BpB, der Deutschen Welle u.a. zum Dialog mit der islamischen Welt)
  • Portal: Islam – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Islam

Islamische Weltkarte
Staaten mit einem islamischen Bevölkerungsanteil von mehr als 5 %
Grün: sunnitische Gebiete; Rot: schiitische Gebiete; Blau: Ibaditen (Oman)
Weltkarte islamische Konfessionen und Rechtsschulen
Islamische Konfessionen und sunnitische Rechtsschulen























Stern und Mondsichel: Hilal – ein Symbol des Islam