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Die Charidschiten oder Ḫāriǧiten (von arabisch خارجي, DMG ḫāriǧī, Plural arabisch خوارج, DMG ḫawāriǧ) sind eine religiös-politische Oppositionsbewegung des frühen Islam, die in der Zeit des Aufruhrs nach der Ermordung des dritten Kalifen ʿUthmān ibn ʿAffān entstanden ist. Ihr Name ist von dem vieldeutigen arabischen Verb charadscha (خرج / ḫaraǧa / ‚hinausgehen, sich absondern, ausziehen zum Kampf, rebellieren‘) abgeleitet. Nach ihrem ersten Lager in Harūrāʾ nahe Kufa wurden die frühen Charidschiten auch Harūrīya genannt.

Ende des 7. Jahrhunderts spaltete sich das Charidschitentum in zahlreiche Untergruppen auf. Von diesen Untergruppen besteht allein die Ibādīya mit Anhängern in Oman, Nordafrika und an der ostafrikanischen Küste als islamische Sondergemeinschaft bis heute fort.

Die Ibaditen der Gegenwart betrachten sich selbst allerdings nicht mehr als Charidschiten, sondern als Gruppe, die in Opposition zu den radikalen Strömungen innerhalb des Charidschitentums entstanden ist.


Quellen

Seite „Charidschiten“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. Mai 2016, 21:13 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Charidschiten&oldid=154558055 (Abgerufen: 1. Juni 2016, 14:38 UTC)