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Die Jesiden (kurdisch ئێزیدی Êzîdî, auch Yeziden oder Eziden genannt) sind eine zumeist Nordkurdisch sprechende religiöse Minderheit mit mehreren hunderttausend Angehörigen, deren ursprüngliche Hauptsiedlungsgebiete im nördlichen Irak, in Nordsyrien und in der südöstlichen Türkei liegen. Die Jesiden betrachten sich teilweise als ethnische Kurden, teilweise als eigenständige ethno-religiöse Gruppe. Heute sind Jesiden durch Auswanderung auch in anderen Ländern verbreitet. Die Jesiden praktizieren eine strikte Endogamie (Eheschließung inerhalb der eigenen Gruppe).

Das Jesidentum ist eine monotheistische, nicht auf einer heiligen Schrift beruhende, synkretistische Religion. Die Mitgliedschaft ergibt sich ausschließlich durch Geburt, wenn beide Elternteile jesidischer Abstammung sind. Eine Heirat von Jesiden (beiderlei Geschlechts) mit Andersgläubigen hat den Ausschluss aus der Religionsgemeinschaft zur Folge. Im Zentrum des jesidischen Glaubens stehen Melek Taus („Engel Pfau“), der Scheich ʿAdī ibn Musāfir (um 1073–1163) sowie die sieben Mysterien. Das Grab von Scheich ʿAdī im irakischen Lalisch-Tal ist das Hauptheiligtum des Jesidentums und Ziel einer jährlichen Wallfahrt im Herbst.

Seit August 2014 fliehen Jesiden im Norden des Irak vor dem Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat, durch die sie als „Ungläubige“ verfolgt, versklavt und ermordet werden.


Quellen

Seite „Jesiden“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 24. Mai 2016, 13:54 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jesiden&oldid=154655370 (Abgerufen: 26. Mai 2016, 08:10 UTC)