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Paganismus oder Heidentum (von lateinisch paganus ‚heidnisch‘; lateinisch pagus ‚Dorf‘) bezeichnet religionsgeschichtlich aus christlicher Sicht den Zustand, nicht zu einer der monotheistischen Religionen zu gehören. In Anlehnung an historische Texte aus Antike und Mittelalter werden diese in Europa und Vorderasien von Christen, Muslimen, Juden, Zoroastriern und Manichäern (den abrahamitischen Religionen) abgegrenzt.

In der Primärliteratur dieser Epochen ist die Verwendung aufgrund des religiösen Exklusivitätsanspruches fast immer abwertend. In der neueren Forschungsliteratur wird Heidentum/heidnisch und Pagane/pagane Kulte – bezogen auf die Antike und das Mittelalter – wertneutral benutzt, um damit die Anhänger verschiedener Götterkulte von Christen, Juden, Zoroastriern und Manichäern zu unterscheiden, ohne dass damit eine Abwertung vorgenommen wird.

Die negative Konnotation des Begriffs Heidentum hat allerdings aufgrund weiterhin wirksamer religiöser Prägungen kaum abgeschwächt in den heutigen Sprachgebrauch überdauert. In der Moderne findet der Begriff Heide aufgrund pluralistischer liberaler Tendenzen jedoch keine Anwendung mehr für Atheisten, Agnostiker oder Minderheitsreligionen. Als Selbstbezeichnung von Anhängern neopaganistischer Bewegungen wird er jedoch wieder verwendet.

Auf Atlaskarten aus dem 19. Jahrhundert ist zudem eine Verwendung als Synonym für sogenannte „Stammesreligionen“ zu entnehmen.


Quellen

Seite „Heidentum“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. März 2017, 18:28 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heidentum&oldid=163521824 (Abgerufen: 7. Mai 2017, 13:11 UTC)